Nachhaltigkeit und Motorsport müssen sich nicht ausschließen. Das hat Thomas Heinrich, Leitung Mobilität der Zukunft und Amateur-Motorsport der ADAC Stiftung, in seinem Vortrag auf unserer Mitgliederversammlung am 22. März eindrücklich vermittelt. Mit gezielten Maßnahmen engagieren wir uns schon jetzt für mehr Nachhaltigkeit auf unseren Veranstaltungen und auch die Ortsclubs entwickeln ihre Events und Aktivitäten stets weiter.
Damit Motorsport zukunftsfähig bleibt, muss er sowohl wirtschaftlich effizient als auch sozial gerecht und ökologisch tragfähig sein. In unserer Clubsatzung bekennen wir uns genauso wie auch der DMSB eindeutig zu Natur- Umwelt- und Klimaschutz.
Der Deutsche Motor Sport Bund hat schon vor rund sechs Jahren in einer Umweltstudie herausgestellt, dass im Bereich der Motosportveranstaltungen circa 80% der CO2-Emissionen allein durch den Zuschauerverkehr ausgemacht werden - Sprich: Ihre Höhe hängt von den gleichen Faktoren ab, wie bei jeder anderen Großveranstaltung auch. Motorsport kann daher durchaus als Forschungs- und Entwicklungsplattform sowie als „Vorreiter“ für nachhaltige Mobilität dienen.
Laut einer Befragung der CER im Jahr 2023 zur Zuschauermobilität ist die Bereitschaft der Zuschauenden zur Nutzung alternativer, nachhaltiger Mobilitätsangebote sogar sehr hoch – seien es private Fahrgemeinschaften, Shuttle-Busse oder die An- und Abreise mit Bus und Bahn.
Gleichzeitig ist der Klimaschutz jedoch auch ein Thema, das zwar von der Mehrheit der Deutschen befürwortet wird, bei dem jedoch die Diskrepanz zwischen Einstellung und Verhalten einer Studie des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2022 zufolge besonders hoch ausfällt.
Deshalb sind in erster Linie die Veranstaltenden in der Pflicht, aktiv zu werden und attraktive Angebote für mehr Nachhaltigkeit zu schaffen. „Dieser Verantwortung wollen und werden wir bei all unseren Events nachkommen. Aber der Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Motorsport ist kein Sprint, vielmehr ein Marathon. Und so kann auch eine Vielzahl kleiner, durchdachter Maßnahmen in der Summe schon einen großen Unterschied machen“, sagt Bernd Barig, Vorstand für Sport im ADAC Berlin-Brandenburg.
Manche solcher Aktivitäten lassen sich schnell umsetzen, so zum Beispiel das Angebot von alternativen vegetarischen und veganen Speisen, die Vermeidung von Produkten wie Anstrichen oder Reinigungsmitteln mit schädlichen Substanzen oder die Reduktion von Papierausdrucken. Andere sind mit einem finanziellen und praktischen Mehraufwand verbunden, wie zum Beispiel die Installation von sicheren und wetterfesten Fahrradparkplätzen, der Verzicht auf Einweggeschirr und -besteck oder gar eine Umstellung auf alternative Antriebe. Viele Themen bedürfen darüber hinaus auch dem Engagement der Sportlerinnen und Sportler.
Letztlich tragen wir mit unseren motorsportlichen Aktivitäten Verantwortung in der Region. Gemeinsam können wir alle einen Teil dazu beitragen, Motorsport nachhaltig und zukunftssicher zu machen. Die Transformation erfordert Willen, Ausdauer und Durchhaltevermögen. Zahlreiche Nachhaltigkeitskonzepte und -tools können wir und die ADAC Stiftung den Ortsclubs bereits jetzt mit an die Hand geben. Der ADAC freut sich ebenso über kreative Ideen und aktives Engagement aus den Reihen seiner Ortsclubs.
Nicht nur der ADAC Berlin-Brandenburg freut sich über kreative Ideen und aktives Engagement – auch der Deutsche Motorsportbund DMSB sammelt 2025 wieder Vorschläge:
Seit Anfang des Jahrtausends vergibt der DMSB seinen Umweltpreis, seit 2023 Nachhaltigkeitspreis, für Projekte die wirtschaftliche, soziale oder umweltschonende Projekte würdigt.
„Gesucht werden beispielgebende und richtungsweisende Vorreitermaßnahmen z.B. im Bereich des Umwelt- und Klimaschutzes, dem schonenden Umgang mit Ressourcen oder der Nachwuchsförderung, die den Motorsport insgesamt in herausragender Weise nachhaltig fördern. Sie sollen zur Motivation für andere Akteure im Motorsport Vorbildcharakter haben“, wie es in der Pressemitteilung heißt.
Auch in diesem Jahr ist dazu ein Preisgeld in Höhe von 10.000€ ausgeschrieben.
Eingereicht werden können Projekte unter folgendem Link: DMSB-Nachhaltigkeitspreis 2024/2025.
Wie bei jeder Sportveranstaltung auch, drücken wir die Daumen auf einen Sieger oder eine Siegerin aus Berlin-Brandenburg!